Es wird ein langer Blog-Post, aber ich werde versuchen, alles zu erklären, was ich erlebt habe und wie es war und wie es jetzt ist… Schnallt euch an.
Bevor wir anfangen: Fiverr Pro zu werden hat mein Leben als Entwickler verändert, und dafür bin ich dankbar. Aber es war eine Reise voller Höhen und Tiefen, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Der Anfang: Ein neuer Freelancer auf der Suche nach Kunden
Meine Reise begann vor 6 Jahren mit Fiverr, als ich ein neuer Freelancer war und verschiedene Freelancer-Portale ausprobierte, um mehr Kunden zu bekommen – es war wirklich schwer für mich, da mich niemand kannte. Ich blieb bei Fiverr und nach ein paar Jahren war ich entschlossen, „Fiverr Pro Seller“ zu werden, da ich mich zwischen unzähligen Freelancern verloren fühlte, die alles für weniger machen aufgrund unterschiedlicher Steuersätze (danke Deutschland).
Also bewarb sich der dumme ich einfach ohne jeglichen Abschluss in WordPress, fügte ein paar fertige Projekte hinzu und wurde natürlich abgelehnt. Das war so etwas wie ein Weckruf – vielleicht war ich noch nicht bereit, ein Profi zu sein? Also startete ich die Investition: in mich selbst! (da ich 180 Tage lang keine weitere Pro-Bewerbung einreichen konnte)
Die Wende: Investition in mich selbst
Ich habe in dieser Zeit viel gelernt und wegen Corona hatte ich die Zeit dafür. Ich veröffentlichte einen 20+ Stunden Kurs auf Udemy, der jetzt etwa 3000 Studenten hat, ich hielt einige Webinare für verschiedene türkische Universitätsgruppen… So vergingen 6 Monate und ich bewarb mich erneut. Diesmal hatte ich viel bessere Erfahrungen mit WordPress und hatte mehr zu zeigen in meiner Bewerbung. Und ich wurde akzeptiert! Das war der Meilenstein, der alles für mich veränderte…
Der Erfolg und seine Schattenseiten
Ich verbrachte viel Zeit in Canva, um meine Gigs bestmöglich zu erstellen und begann, Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bekam fast täglich Nachrichten von großen Unternehmen aus der ganzen Welt… Es wurde von dieser Zeit bis zum Ende des Jahres etwas problematisch.
Wegen meines eigenen Problems war ich immer dabei, für jeden Kunden da zu sein, in Calls zu springen, Webinare zu geben, Tag und Nacht zu arbeiten, nur um pünktlich zu liefern. Ich bin ein Millennial, also wusste ich nicht, was Burnout war, ich dachte, es wäre nur ein weiterer Dienstag… Aber langsam übernahm es mich.
Einige der Kunden begannen, diese „immer für sie da zu sein“-Eigenschaft von mir zu nutzen, die ich immer noch nicht loswerden kann (das stört meine Frau am meisten). Also war 2023 ertragreich in Bezug auf Arbeitsaufkommen und Geld, aber es brach mich gegen Ende des Jahres. Ich trat einen Schritt zurück und las einige Artikel von Solopreneuren und wie sie mit solchen Situationen umgehen.
Die Erkenntnis: Wert neu definieren
Dann traf es mich! Ich hatte immer noch die gleichen Preise seit 2020… Wartung, Website-Erstellung, Stundensatz… aber ich weiß mehr, ich kann Dinge viel schneller reparieren, ich kann bessere Qualitätsfeedbacks zu Kundenanfragen geben, warum verlange ich jetzt nicht mehr für dieses Wissen! Ja, das war es.
Ich habe meine Preise neu bewertet und alle Kunden kontaktiert, dass es ab dem neuen Jahr neue Preise geben wird. Einige von ihnen zuckten nicht einmal, da sie wissen, dass „immer für sie da zu sein“ eine Qualität ist, die man heutzutage nicht oft findet.
Also ging ich von 35-40 Kunden auf 15-20 Kunden runter. Als Bonuspunkt konnte ich auch an meinen eigenen Projekten arbeiten, Plugins und Web-Apps veröffentlichen, die anderen halfen.
Die AI-Revolution: Neue Herausforderungen
Zurück zu Fiverr: Ich bekam immer noch täglich Nachrichten bis Mitte 2024. Meistens war und wird mein Ziel immer sein, Beziehungen zu Unternehmen oder Solo-Kunden aufzubauen, die Hilfe brauchen, und meistens machte ich kleine Bearbeitungen und Reparaturen umsonst. Und am wichtigsten: Ich hatte diesen Luxus, „nein“ zu Kunden zu sagen, bei denen ich die Chemie nicht spürte.
Aber seit Mitte 2024 werden die Nachrichten immer weniger. Was war der Grund? Ja, ihr habt es richtig geraten: AI. Immer mehr Firmeninhaber bauen Sachen mit vorgefertigten Templates, nutzen AI anstatt 4-5-stellige Beträge für eine Firmenwebsite zu zahlen. Ich kann es total verstehen.
Woher weiß ich das? Heutzutage gehen die meisten meiner Nachrichten so: „Hey, ich habe eine Website mit AI gemacht und wollte wissen, ob du xxx reparieren könntest“ und dann folgt „es hat mich etwa eine Stunde gekostet, so weit zu kommen, es sollte nicht viel dauern, dieses Problem zu beheben“, ja klar! Und nachdem ich den Preispunkt erwähne (der auch gestiegen ist, weil danke Deutschland), springen sie sofort ab.
Wo stehe ich heute?
Wo lässt mich das? Oder jeden anderen Solopreneur, der Schwierigkeiten hat, neue Kunden zu finden? Einfach: Ich lerne weiter, ich passe mich an und investiere weiter in mich selbst.
Meine wichtigsten Erkenntnisse
Meine wichtigsten Erkenntnisse für jeden in dieser Situation, der Angst vor dem hat, was als nächstes kommt:
- Baue langanhaltende Beziehungen zu Kunden auf
- Investiere in dich selbst, erweitere deinen Horizont in Bezug auf die Dienstleistungen, die du anbietest
- Nutze AI zu deinem Vorteil, sei nicht wie die Entwickler, die immer noch ignorieren „ja, AI wird uns nicht unsere Jobs als Entwickler kosten lassen“
- Tu nicht so, als wärst du nur ein Entwickler. Du bist Marketer, Projektmanager, Buchhalter, Designer (wenn du es selbst machen musst) und viele andere Rollen, die du ausfüllen musst
- Zu guter Letzt: Baue Beziehungen zu Kunden auf. Oh, ich habe es zweimal gesagt, nun, das ist wichtig
Ich helfe immer noch Leuten auf Fiverr, bekomme zweimal pro Woche Nachrichten, aber ich verlasse mich nicht auf Fiverr oder eine andere Plattform. Ich verlasse mich auf mich selbst..
